Die Wadeln trainieren mit Andreas Gabalier
Daniel Gildner ist Kraftsportler und ein Multitalent
Wittenau – Eigentlich hatte es Daniel Gildner der Kampfsport angetan. Als Judoka mit erstem Dan (schwarzen Gürtel) suchte er aber vor einigen Jahren einen Ausgleichssport und landete beim sogenannten Natural Bodybuilding. Darin ist der Sportwissenschaftler, der nebenbei gerade an seiner Doktorarbeit sitzt, sehr erfolgreich – so sehr, dass sogar Olympioniken und Stars wie Musiker Andreas Gabalier oder Comedian Mario Barth sich von ihm coachen lassen. Nebenbei folgen dem Wittenauer zehntausende Menschen in aller Welt über die Sozialen Medien wie YouTube oder Instagram. Die RAZ hat mit ihm gesprochen.
Daniel, Sie sind zugezogener Berliner. Was hat Sie denn ausgerechnet nach Reinickendorf „verschlagen“?
Ursprünglich komme ich aus der Nähe von Recklinghausen. Zum Studium der Sportwissenschaften bin ich dann nach München gegangen, danach gab es Stationen in Sachsen und Niedersachsen. Vor knapp fünf Jahren kam ich nach Wittenau. Damals suchte ich ein Zuhause, das stadtnah, aber etwas ländlicher ist. Auch wenn ich viel in Mitte arbeite, finde ich Berlin doch gerade dort vergleichsweise stressig. Das ist hier am Rand anders, und das mag ich.
Sie sind in unterschiedlichen Fitnessstudios anzutreffen, auch ab und an hier in Reinickendorf. Was genau zeichnet denn Ihren Sport aus?
Wir distanzieren uns von allem, was man wohl mit typischem Bodybuilding assoziieren mag: allem Überproportionalen, Massigen, vor allem auch Doping. Es geht uns um gesunden, langfristigen Muskelaufbau. Heute bin ich vor allem als Coach im Einsatz, das bezieht sich auf Bodybuilding, aber auch Fitness und Athletik insgesamt, Ernährungsberatung, sogar Richtung Physiotherapie geht es bei mir. In Berlin bin ich auch als Repräsentant meines Sport tätig: Im Verband German Natural Bodybuilding leite ich Seminare, Workshops, Trainings. Gerade plane ich mein eigenes Studio.
Sie haben ja auch schon viele Titel geholt und bringen heute sogar Stars „auf Vordermann“…
Genau, einer meiner prominenten Klienten ist zum Beispiel der Musiker Andreas Gabalier. Ihm stehe ich auch bei der diesjährigen Tour wieder als persönlicher Betreuer zur Seite. Er ist sehr ambitioniert, im Gegensatz zum Beispiel zu Mario Barth, der mal trainiert, mal aber eben auch nicht. Was Wettkämpfe angeht, da fokussiere ich mich heute nicht mehr so drauf, aber ich war mehrfach ziemlich vorn platziert: 2013 war ich im Schwergewicht Erster bei der Österreichischen Meisterschaft, bei der EM 2015 zum Beispiel Zweiter, bei der WM 2016 konnte ich den siebten Platz holen.
Und einen ganz anderen Weltmeister-Titel halten Sie auch noch – schon seit 2014.
Ja, damals kam ich mit meinem Team ins Guiness-Buch der Rekorde im Wasserrutschen: Unter den Augen eines offiziellen Richters schlitterten wir mit zehn Mann 24 Stunden lang Europas längste Wasserrutsche runter … und liefen jedes Mal die Treppen wieder hoch, das gehörte dazu. Ich legte damals knapp 12.000 Höhenmeter zurück und eine Strecke von fast 170 Rutsch-Kilometern, insgesamt kam meine Mannschaft auf 1.357 Kilometer. Und da ich bis heute nicht Bescheid bekam, dass der Rekord eingestellt ist, bin ich wohl immer noch Weltmeister.
Zum Abschluss bleiben wir beim Thema Schwimmbad: Ihr Profi-Tipp für die perfekte Bikini- oder Badehosen-Figur 2019?
Es gibt eine wirklich effektive Bauchübung namens „Garhammer“: Dabei hängt man sich an einer Stange zunächst aus und zieht dann die Beine an, während man den Oberkörper leicht vorbeugt. Die Knie rotieren ein wenig nach innen. Das Ganze frontal oder zur Seite stärkt die Muskulatur perfekt. Wichtig ist, dass man beim Wunsch nach einem flachen Bauch niemals den Rücken außer Acht lässt. Wir sprechen von „Core-Training“ für die Stabilisierung des gesamten Rumpfs. Der Gesundheitsaspekt ist schließlich das Wichtigste.
Vielen Dank und viel Erfolg weiterhin